Tunja
Tunja, geboren am 7.02.1989, ist eine Egyptian Mau und eine der schönsten, liebenswertesten und charaktervollsten Katzenrasse! Sie ist eine kontrastreiche, elegante und majestätisch wirkende Katze die mit einer strahlenden Persönlichkeit auftrumpft. Sie ist die weltweit einzige Rasse, die natürlich und nicht gezüchtet, getupft ist. Sie stammt, auch laut neuesten genetischen Untersuchungen an ägyptischen Katzenmumien, direkt von der nubischen Falbkatze (Felis silvestris lybica) ab, was ihre Nähe zur "Ur-Katze" und daher auch ihre funktionierenden Instinkte untermauert.
Tunja's Rundgang
7. Oktober 2003
Seit dem 27. September 2003 isst Tunja praktisch nichts mehr. Zum Glück
trinkt sie regelmässig Wasser. Auch Scampi, Leberstreichwurst etc. lockt sie
nicht, etwas zu fressen. Der Arztbesuch zeigt auf, dass der Tumor in der Lunge
wirrer aussieht.
Interessant ist aber, dass sie fast keinen
Gewichtsrückgang hat und eigentlich Gesund aussieht. Sie ist weiterhin sehr
verschmust und geniesst unsere Nähe, mit ihrem schnurrendem Kommentar. Und doch
ist sie anders geworden! Sie liegt meistens auf dem Sofa, klettert nicht auf den
Katzenbaum und kommt am Morgen nicht zu uns in den 1.
Stock.
Ihr morgendliches Aufwecken fehlt und zeigt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Es sieht nicht aus, dass Tunja an sehr starke Schmerzen leidet.
ABER es ist Zeit, uns bei Tunja zu verabschieden. Wir versuchen die verbleibende Zeit mit ihr noch intensiver zu geniessen.
9. Oktober 2003
Die Tierärztin stellt fest, dass der linke Lungenflügel nicht mehr arbeitet.
Auch der rechte Lungenflügel ist nicht mehr in der Lage, den anderen
Lungenflügel zu unterstützen. Deshalb muss Tunja's Herz extrem arbeiten, weshalb
sie gar keine Lust hat, zu essen und sich zu bewegen. Sie hat einfach keine
Energie dazu. Tunja erhält nun eine Kordisonspritze. Ab diesem Tag ist sie
wieder vital, isst wieder, spaziert herum als wenn nichts gewesen wäre. Mit
dieser Spritze wäre ihr Zustand für ca. zwei Wochen stabil. Doch der Tumor
könnte platzen, weshalb Tunja ersticken und verbluten könnte.
Es wäre
nicht fair gewesen, ihr dieses Leid anzutun. Deshalb ist der Termin für ihr
definitives Einschlafen auf den 13. Oktober ab 12:00 Uhr vereinbart.
10. Oktober 2003
Meine grösste Sorge hatte sich positiv gelöst. Meine Chefin teilt mir mit,
dass ich den ganzen Montag frei bekomme. Ich bin sehr erleichtert, weil ich
unbedingt will, dass Tunja in ihrem Heim und in meinen Armen einschlafen
kann.
Auch erhalte ich von unserem Vermieter die Zusage, dass ich Tunja
im Garten begraben dürfen.
Vielen Dank für dieses Verständnis!!
11. Oktober 2003
An diesem Samstag verbringe ich die meiste Zeit mit Tunja. Am Nachmittag gehe ich an eine Viehshow. Dieser Anlass ist etwas ganz besonderes. Trotzdem habe ich immer ein schlechtes Gewissen gegenüber Tunja. Aber am Abend begrüsst sie mich mit ihrem unverkennbarem Miauen. Sie nimmt mich sofort in Beschlag und legt sich neben mich. Ihr schnurren zeigt mir, dass sie nicht böse auf mich war.
12. Oktober 2003
Tunja geniesst weiterhin die Nacht bei mir im Schlafzimmer. Diesen Sonntag
will ich nur für sie da sein. Fast den ganzen Sonntag liegt sie bei mir auf dem
Sofa und schaut zu, wie wir Karten spielen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass
sie die Wärme vom Cheminee geniesst. Wahrscheinlich weiss sie, dass dies für sie
das letzte Mal ist.
Eine grosse Freude bereitet uns Saskia und Cedric.
Sie kommen an diesem Sonntag vorbei, um sich ganz liebevoll von Tunja zu
verabschieden.
13. Oktober 2003
Es ist soweit. Tunja erkennt ihren Zeitpunkt zum gehen. Sie sucht ganz
intensiv meine Nähe. Sobald sie mich nicht sieht, mault sie klagend ihr Leid.
Anna ist dann sofort bei ihr und leckt ihr den Kopf.
Wieder erhalte ich
diese Gewissensfragen, habe ich mich richtig entschieden? Trotz meiner Trauer,
glaube ich, dass es richtig ist!
Um 13:00 Uhr fährt die Tierärztin vors Haus,
bereitet alles vor. Anna und Punky verabschieden sich in dieser Zwischenzeit
persönlich von Tunja.
Tunja ist in ihrem Heim in meinen Armen sanft
eingeschlafen.
Am 13:15 Uhr höre ich ihr Schnurren nicht mehr. Sie liegt
schwer in meinen Armen.
Diese Katze hatte mich 12 Jahre lang in meinem Leben begleitet. Tunja war bei mir und hatte mich immer aufgemuntert.
Ich werde ihre Begrüssungen sehr vermissen.